Patric "Päde"
Bosshard (Herren 1-Spieler und Helferplaner, UHC Pfannenstiel) |
|
Du bist ja mittlerweile seit 1996 im Verein und nach Claudio Alborghetti
und Chrigi Maurer am drittmeisten Grossfeld-Spiele auf dem Buckel. Warum
bist du de, Team und dem Verein auch heute noch treu ergeben?
|

|
Als ich 1996 von Hombrechtikon nach Egg zog suchte ich nach einem Verein,
wo ich mich integrieren konnte, Da kam mir, dazumal noch der UHC Egg gerade
recht. Ich konnte bei den B-Junioren mit Trainer Adrian Obrecht starten
und dabei die eine und andere Endrunde bei den Junioren miterleben. Der
UHC Pfannenstiel gab mir von Beginn weg immer das Gefühl dazu zu gehören.
Man wurde akzeptiert und respektiert. Ups and Downs gab es natürlich
auch, die sind jedoch immer gemeinsam gemeistert worden. Der starke Vorstand
machte immer einen sehr guten Job und brachte dem Verein immer die nötige
Sicherheit. Die freundschaftliche Atmosphäre unter den Mitspielern
ist schon sehr speziell und familiär, junge und neue Spieler werden
gut integriert und stetig mit offenen Armen empfangen. Diese offene Freundschaft
war mit Gewissheit ausschlaggebend, dass ich noch heute für den UHC
Pfannenstiel spiele. |
Da durftest in den vergangenen 4 Jahren ebenfalls die drei Aufstiege
miterleben, welches war für dich der speziellste und weshalb? |
Von den drei Aufstiegen war jeder auf seine Art speziell und teilweise
auch dramatisch. Wenn wir zum ersten Aufstieg zurückblicken, starteten
wir am Samstag von diesem Aufstiegswochenende nicht optimal, doch dass
alle den schlechten Start vergessen konnten, war an diesem Wochenende,
in meinen Augen, entscheidend. Aus diesem Grund konnten wir unseren ersten
Aufstieg einen Tag später feiern. Beim zweiten Aufstieg von der 2.
Liga in die 1.Liga, mussten wir zum ersten Mal bereits im Sommer richtig
und konsequent trainieren. Die Kraft- und Konditionsübungen waren
nicht jeder Manns Sache. Wir zogen dennoch alle am gleichen Strick und
spielten lange Zeit nicht schlecht mit. Leider mussten wir trotz unseren
Bemühungen einsehen, dass dies alles für die 1.Liga noch nicht
reichte. Der Aufstieg in diesem Jahr wurde geprägt von vielen Kleinigkeiten
die wir besser umsetzten konnten als die letzten paar Jahre. Doch auch
in dieser Saison machten wir noch lange nicht alles richtig, blieben aber
stetig dran und versuchten uns in allen Bereichen kontinuierlich zu verbessern.
Ausschlaggebend war schlussendlich, das wir im Kopf zur richtigen Zeit
mit der richtigen Einstellung zur Sache gingen.
|
Worin siehst du das Erfolgsgeheimnis der aktuellen Pfanni-Mannschaft? |
Wie oben schon erwähnt spielt die Freundschaft unter den Spielern eine
sehr wichtige Rolle. Der respektvolle Umgang gegenüber den Mitspielern
ist ein entscheidender Faktor. Die angenehme Atmosphäre innerhalb der
Mannschaft bringt eine gewisse Lockerheit, die diese Mannschaft stärkt.
Ständig Leistung zu bringen ist das Eine doch der Umgang mit den Mitspielern
das Andere. Beide Bereiche ergeben den Faktor der Pfanni ausmacht. Ganz
wichtig dabei ist, dass jeder so akzeptiert wird, wie er ist, mit seinen
Fehlern und Fähigkeiten, auf seine Weise. |
Viele Spiele liefen in der vergangenen Saison nicht optimal, dennoch
konnten aber alle Gegner ab Rang 4 immer souverän besiegt werden, was
muss besser werden, dass wir auch die anderen Teams und nun dann die 1.Liga-Teams
besiegen können? |
In der Mannschaft des UHC Pfannenstiels steckt noch viel Potential. Ich
denke mit dem Sommertraining das wir strickte durchführen, liegt es
an jedem einzelnem Spieler noch mehr als bis anhin aus sich heraus zu holen.
Dass dies möglich ist, weiss jeder selber und diejenigen die meinen
das bisherig Geleistete sei schon alles, müssen noch etwas mehr an
sich glauben, dann ist vieles möglich. In den Bereichen Kondition,
Körperkraft und Cleverness müssen wir uns noch steigern können.
Wie sagen wir so schön: „DER WEG IST DAS ZIEL“ und gemeinsam
werden wir ihn meistern. |
Wenn du dem Pfanni-Herrenteam 3 Eigenschaften einprägen könntest,
welche wären das? |
Diese Mannschaft prägt die drei wichtigsten Elemente, die eigentlich
in jeder Mannschaft vorhanden sein sollten. Das Wichtigste ist mit Sicherheit
die Spielfreude, die nie verlorengehen darf, denn allein mit ihr kann schon
viel erreicht werden. Ein weiterer prägender Punkt ist die Motivation,
sie ist massgebend, wie die Mannschaft an die Sache geht. Was diesem Team
sicherlich auch zugute kommt ist die Kombination zwischen erfahrenen und
jungen Spielern. Mit diesen Eigenschaften kann schon viel erreicht werden. |
Du bist ja konditionell auf einem sehr hohen Niveau, wie kommt
man zu dieser Sportlichkeit und Fitness? |
:-) Möglichst oft ins Pfanni-Training... Natürlich spielen verschiedene
Faktoren eine bedeutende Rolle. Das wichtigste ist sicherlich der Glaube
an sich selbst, man muss sich selber physisch und psychisch im Griff haben.
Im Kopf spielt sich mehr ab, als wir uns bewusst sind, darum versuche ich
viel mit Kopfarbeit zu bewältigen, sei es beim Laufen oder im Spiel.
Bei der Kondition und dem Fitness, habe ich sicherlich das Glück, dass
ich ein sehr grosses Lungenvolumen habe, was mir mit einer guten Atmungstechnik
viele Vorteile verschafft. Auch sehr wichtig ist der körpereigene Rhythmus
zu finden, um sich bei den sportlichen Aktivitäten wohl zufühlen.
Für die stetige Steigerung der eigenen Körperleistung reize ich
oft mein Limit aus und versuche immer wieder aufs Neue dieses Limit höher
zu setzen, um körperlich weiter zu kommen. Ebenfalls sehr wichtig ist,
dass du dir jedes Training kleine Ziele setzt, die erreicht werden können. |
Wie bist du bis anhin mit dem Sommertraining und dem Team zufrieden? |
Ganz gut, wenn wir das Sommertraining so durchziehen können, wie wir
es anfangs besprochen haben, schaue ich optimistisch auf den Saisonstart.
Es ist jedoch von enormer Wichtigkeit, dass wir jetzt dran bleiben und kein
bisschen nachlassen. Einmal mehr entscheidend wird in dieser Saison der
Teamzusammenhalt sein und diesen können wir nur dann stärken,
wenn wir alle miteinander arbeiten. |
Du bist ja noch halb Spanier, weshalb bist du nie für die
spanische Nationalmannschaft aufgelaufen? |
Als das Ganze im April 2003 zum Thema wurde, plante ich bereits einen längeren
Aufenthalt von sechs Monaten in Barcelona, um nach diesen sechs Monaten
den spanischen Pass zu erhalten und mich im Anschluss für die spanische
Nationalmannschaft zu melden. Doch dann kam alles anders… Rund vier
Monate vor diesem Aufenthalt lernte ich Jenny Honold kennen und wir verliebten
uns über beide Ohren. So entschied ich mich gegen meine Planung, meinen
Aufenthalt in Barcelona um fünf Monate zu kürzen, um nach etwas
mehr als einem Monat in die Schweiz zurückzukehren.
Ja, ja, was man(n) nicht alles für die Liebe tut…:-). Nach diesem
Entscheid stand der Auftritt für die spanische Nationalmannschaft nicht
mehr zur Debatte, da ich mit diversen Schulungen begonnen habe und die Zeit
dafür bis heute nicht mehr aufbringen konnte. Bereut habe ich diesen
Entscheid bis heute nicht, obwohl mich das natürlich schon sehr gereizt
hätte. |
Hast du noch bestimmte Ziele, die du im Unihockey noch erreichen
willst? |
Aktuelles Ziel wird nächste Saison sein, eine gute Platzierung mit
dem Herrenteam in der 1.Liga. Mit dieser Mannschaft ist mit einigem zu rechnen,
wir müssen es nur umsetzten. Was danach kommen wird steht noch in den
Sternen. |
Du bist ja an einer Schule in Biel und nimmst Teils weite Wege
für die Trainings und Spiele auf dich. Erkläre uns mal, was du
in dieser Schule genau machst. |
An dieser Schule in Biel geniesse ich die Weiterbildung zum Natur- und Umweltfachmann.
Es ist ein sehr breites Spektrum, das abgedeckt wird. Sowohl für Angestellte
des Bundes, Kanton, Gemeinde aber auch für Gross- und Kleinunternehmen
werden interessante Ansätze im Bereich Nachhaltigkeit geschult. Im
speziellen befasst sich die Ausbildung mit den Bereichen der allgemeinen
Ökologie, Nachhaltigkeitsmanagement, verschiedenen Planungsinstrumenten,
Umweltressourcen (z.B. Wasser Abfall, Luft, Klima, Energie,…), Projekt-
und Integriertes Management, wie auch Verhandeln und Konfliktmanagement.
Das Ziel dieser Ausbildung ist die Nachhaltigkeit im Unternehmen mit richtigen
Ansätzen zu fördern, steigern und zu verbessern. |
Kannst du Dir vorstellen dem UHC Pfanni auch in Zukunft erhalten
zu bleiben, bspw. als Coach oder im Vorstand, oder auch in einer anderen
Funktion? |
Mit Bestimmtheit, gerne möchte ich einmal Trainer einer Mannschaft
werden, doch wenn das genau der Fall sein wird weiss ich nicht. Zuerst will
ich meine Ausbildung erfolgreich abschliessen und danach sehe ich weiter. |