Interview mit unserer Vorstands-Arbeitsbiene

Vom 26. November 2008

Daniel "Dänu" Hirt (ehemaliger UHC Pfannenstiel-Spieler, Vorstandsmitglied, und und und)
Nach vielen Jahren mit teils durchzogenem Unihockey, konnte ja in der vergangenen Saison "die fast perfekte Saison" hingelegt werden, und dies nachdem das Herren-Team im Frühling 07 trotz einer guten Rückrunde beinahe am Abgrund stand. Wo siehst Du die Gründe für diesen Wandel?

Nun da spricht der ehemalige Juniorentrainer vieler nun im Herren 1 spielenden Jungen. Ich meinte, dass es einen Schub neue Kräfte, neue Ideen und neue Perspektiven hat geben müssen. Das Herren Team hat lange Zeit zwar aus erfahrenen aber irgendwie doch zu wenig hungrigen Spielern bestanden. Leider haben sich nun einige der Nachkömmlinge bereits so gut verkauft, dass diese bereits zu einem anderen Club gewechselt haben. Zudem ist die Generation Roman, Gian, Tim, Däre usw. eine welche für den Unihockey-Sport lebt. So würde ich das mal wenigstens interpretieren. Im Gegensatz dazu kenne ich leider immer noch zu viele welche auch gleich ins Aquafit gehen könnten und damit gleich wohl amüsiert wären wie mit dem Herumstehen auf dem Felde. Mit solchen „Ich spiele Unihockey um mich ein wenig zu bewegen“ Mitstreitern ist meistens wenig zu wollen.
Was traust Du dem Pfanni-Herren als Aufsteiger in der jetzigen Saison zu? Der Saisonstart ist durchaus gelungen, doch zum Abheben besteht noch längst kein Grund.
Unterdessen alles. Ehrlich gesagt – ich staune nur noch. Sowohl die Ältesten wie auch die Jüngsten spielen Ballstafetten auf dem Feld wie ich das auf dem blauen Boden in der DFH zuvor noch nie gesehen habe. Und ich meinte, dass sich die „alte“ und „junge“ Generation sensationell ergänzt und animiert. So ist für mich z.B. Gigi einer der Spieler welcher wieder aufblüht und zu Sonderleistungen fähig ist wie schon lange nicht mehr. Einfach genial.
Früher hat der UHC Pfanni jeweils im Cup für Furore gesorgt, sei dies gegen GC, Rychenberg, Basel Magic oder auch Thun gewesen. In den zwei letzten Jahren konnten im Cup aber keine grossen Strick mehr zerrissen werden, dafür lief es in der Saison besser. Ist ein Spagat zwischen diesen beiden Wettbewerben so schwierig?
Das ist aus der Ferne für mich schwer abzuschätzen. Ich denke aber, dass das Herren Team nun zu Recht eine viel seriösere Vorbereitung im Sommer an den Tag legt wie früher einst. Damit sind wohl die Kräfte im Sommer einfach reduzierter und so wie ich das gespürt habe auch die Motivation. Als man 3. Liga hinten spielte war der Cup die Möglichkeit sich zu profilieren. Nachdem man nun aufgestiegen ist meinte ich sei der Cup als Plattform auch etwas in den Hintergrund gerückt.
Du warst ja auch mal im Gespräch als Herren-Coach, hast dann aus nachvollziehbaren Gründen abgesagt, wie siehst Du die Spielertrainervariante Alborghetti/Maurer?

Jetzt kommt’s ganz dick – aber Ehrlichkeit währt am längsten. Dass Chrigi Maurer mal so ein Teamplayer wird habe ich mir immer gewünscht, aber nie richtig geglaubt. Da ich nun aber sehe, was er hinlegt als Trainer und bei der Organisation des Turicum Opens in der Gruppe geleistet hat, lasse ich mich dazu überkriegen Chrigi gar als grossen Trumpf in der „Hand des Pfannis“ zu bezeichnen. All das Wissen, den Spirit, der Kampfesgeist und der Wille waren und sind nötig um immer wieder einen Gang höher einlegen zu können. Ich denke, dass seine nicht übersehbare emotionale Ausprägung von entscheidender Bedeutung war dem Team den nötigen Impuls zu geben um die bisherige Serie hinlegen zu können.

Dagegen ist Ghetti eher der ruhigere Typ. Schade, dass wir ihn nicht mehr als Junioren-Trainer gewinnen können. Denn er bräuchte dort nur einen Sommer lang hinzustehen, die Fitze zu schwingen und wir hätten ausgesorgt mit guten Spielern. Umso schöner aber, dass Ghetti nun der Herren Mannschaft zur Verfügung steht und dort die nötigen technischen, taktischen und systematischen Inputs gibt. Emotional gesehen stellt er – so würde ich von aussen meinen – sicher auch immer wieder etwas das Gegengewicht zu Chrigi her.

Ich persönlich hoffe, dass beide nächstes Jahr nochmals weitermachen. So viel Schwung müsste man erst mal wieder irgendwo finden.

Übrigens sind beide noch der lebendige Beweis, dass es keine externen Trainer braucht. Mit Wille und Einsatz kann sich der Club mit allem Know-How und allen Kräften selbst versorgen. Man muss nur wollen.

Viele junge, ehrgeizige Pfanni-Spieler haben den Erfolg bei auswärtigen Clubs gesucht und haben sich dort durchgesetzt, z.B. Zimmi, Flo, Sili, Pa, Kybi. Denkst Du persönlich, dass diese Jungs mal zu Pfanni zurück kehren werden? Schliesslich wäre wohl für den Herren-Trainer jeder dieser Spieler ein absoluter Wunschtransfer.
Sie kehren ja schon fast jede Meisterschaftsrunde zurück – einfach nur auf die Tribüne. Eines der schönsten Komplimente an einen Club respektive an eine Mannschaft. All die erwähnten Personen sollen und müssen in höheren Ligen spielen um die eignen Ziele verwirklichen zu können. Das ist gut so. Ob sie mal als Spieler, als Unterhaltungskünstler, Berater, Trainer oder Vorstandsmitglied zurückkehren sei dahingestellt. Da lass ich mich persönlich überraschen. Auch wenn ich im Leisen natürlich eine Hoffnung habe.
Du hast ja Deine Karriere an den Nagel gehängt und bist nur noch als tapferer Helfer im Vorstand tätig (dafür ganz herzlichen Dank!). Gibt’s irgendwann ein Comeback? Schliesslich hast Du immerhin 68x für die Pfanni-Grossfeldherren deine Unihockeysachen gepackt.
Genial, und davon sicher mindestens 1 mal vergebens (danke Randy). Comeback, wenn dann irgendwo plauschmässig. Oder aber so wie bisher, an einzelnen Events. So habe ich im Sommer am Trainings-Weekend Freude gehabt wie ein kleines Kind den Stock den ganzen Tag in der Hand zu halten und die Bälle rumzuschieben. Aber regelmässig kann ich’s mir momentan nicht mehr vorstellen.
Du kannst ja auch schon auf eine lange und verdienstvolle Zeit im Unihockey als Spieler, Goalie, Trainer, Vorstandsmitglied, Grümpi-Chäpsler, etc. zurückblicken. Welches waren für Dich alles in allem die unvergesslichsten Momente?
UNO-Spielen vor der Jugi in Salzburg. Übernachtung in Groningen. Fliegende Sandwiches im Zug respektive aus dem Zug. All die Pilatus Turniere, Gutscheine, St. Galler Schinken und andere Steckborn Preise.
Die beiden Junioren-Trainingslager. Meine Wahl als TK-Chef wo ich gar keine Ahnung hatte was ich denn da eigentlich machen muss. C-Junioren Trainer war auch immer wieder witzig. Vorstandssitzungen mit Räz (BASPO – Bundesamt für Ballsport).
Als Goalie bei den Roosters habe ich Vonmoos immer bewundert. Heute ist das genau umgekehrt ;-). Mit Ghetti am Freitag-Mittag bei Süpi chäpseln.
Das erste Jahr Training im Bachtel. Zu geil war das. Als Chrigi in Wuppenau den Ball auf die Tribüne geschmissen hat. Als Corine und Gabi noch jedes Grossfeldspiel mitverfolgt hatten – live wohlgemerkt.
Die zahlreichen Maurer Dachstockparties. Vonmoos’ Radel auf dem Miststock.
Cup-Spiel gegen GC. Cup-Spiel gegen Uster (Dani wetsch au no chli mitspille).
Probetrainings bei Nüri – quasi mit und ohne Wetter.
C-Juniorinnen welche der Meinung waren ich müsse wollen, dass sie spielen und nicht umgekehrt. Frau Meloni im Tessin wird mir auch immer unvergessen bleiben. Ebenso Kuppi welcher sich versucht hat nach dem Weg zu fragen.
Ja und noch vieles mehr.
Zum Schluss noch: Du warst in diesem Jahr auch Mitorganisator des Turicum-Opens, wie bist du mit der Organisation zu frieden? Wie würdest Du der Teilnahme eines reinen Pfanni-Teams gegenüberstehen und wer hat Dir vom Lokalmatador Red Devils spielerisch am meisten gefallen.
Mir hat’s sehr gut gefallen. Irgendwo muss man natürlich auch die Messlatte auf einem sinnvollen Niveau haben. So war es klar, dass wir nicht gleich das erste Mal das einmalige und unvergessliche Hammer-Event-Turnier organisieren können und werden. Die Anforderungen welche wir uns aber gesteckt haben hatten wir erreicht und wurden auch von den zahlreichen Teilnehmenden goutiert. War auf jeden Fall ein super genialer Event. Ein grosses Highlight übrigens, das ich oben noch vergessen habe aufzulisten.

Ja unterdessen sähe ich das recht plastisch mit einem reinen Pfanni-Team. Wer mir da am Turi am besten gefallen hat kann ich unterdessen auch nicht mehr so wiedergeben. Ich meinte aber, dass es für viele ein super Erlebnis war.

Nun – vielleicht können wir uns ja im 2010 dazu bewegen wieder ein Turi Open zu veranstalten.